Meine letzte Jakobsweg-Etappe: Geburtstag in Mérida - Ein emotionales Finale

jakobsweg.pro | Der Pilgerführer für den Camino | Entdecken Sie den Jakobsweg – eine spirituelle Reise zu sich selbst. Seit über 1000 Jahren pilgern Menschen auf den historischen Routen nach Santiago de Compostela. Ob zu Fuß oder mit dem Rad, als Einzelpilger oder in der Gruppe – hier finden Sie alle Informationen für Ihre persönliche Pilgerreise. Detaillierte Routenplanung, Packlisten, Unterkünfte und Erfahrungsberichte helfen bei der Vorbereitung Ihres Weges.
Start: Fuente de Cantos
Ziel: Zafra
Distanz: Fast 25 km
Schwierigkeit: Leicht
Terrain: Flach, gut ausgebauter Weg (nicht asphaltiert)
Gehzeit: 6-7 Stunden
Nach fast einer Woche auf dem Jakobsweg merke ich endlich: Mein Körper gewöhnt sich an die täglichen Strapazen. Heute war das erste Mal seit dem Start, dass ich sagen kann: Mir tut nichts weh! Was für ein befreiendes Gefühl.
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Meine Analog-Karte zeigt mir genau, wo ich hin muss. |
Die heutige Strecke von Fuente de Cantos nach Zafra war eine der einfacheren auf meinem Camino. Monoton? Ja, das kann man schon sagen. Langweilig? Keineswegs. Es ist erstaunlich, wie der Geist zur Ruhe kommt, wenn die Füße gleichmäßig über den gut ausgebauten, aber unbefestigten Weg tragen.
Die Landschaft präsentierte sich heute von ihrer kargen Seite - weite, öde Flächen wechselten sich mit Agrarfeldern ab. Nichts Spektakuläres, aber genau diese Einfachheit hat ihren eigenen Reiz. Manchmal braucht man diese ruhigen Etappen, um die Gedanken schweifen zu lassen und den Jakobsweg richtig zu spüren.
Für Außenstehende mögen 25 Kilometer wenig erscheinen. Aber wer schon mal eine längere Pilgerstrecke gegangen ist, weiß: Man braucht seine Zeit. 6 bis 7 Stunden war ich heute unterwegs - nicht nur gehend, sondern auch mit kleinen Pausen, um die Landschaft zu betrachten, Wasser zu trinken und einfach den Moment zu genießen.
Das flache Terrain war heute ein Geschenk. Nach den anstrengenden ersten Tagen eine willkommene Abwechslung, die meinem Körper die Möglichkeit gab, sich vollständig zu regenerieren.
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Hier könnte ich bleiben. |
Angekommen in Zafra, beginnt das immer wiederkehrende Ritual, das jeder Pilger kennt: Erst einmal wie gestern und vorgestern, ab unter die Dusche. Das tut gut. Nach einem Tag auf dem Camino rieche ich immer nur noch nach Schweiß Staub - eine Mischung, die definitiv nicht parfümtauglich ist.
Nach der wohltuenden Dusche folgt die Fußpflege. Die Füße haben heute ganze Arbeit geleistet und verdienen besondere Aufmerksamkeit. Gestern waren meine Füße K.O. heute sind sie in Topform. Dann die gründliche Körperuntersuchung - Zecken und andere kleine Biester sind auf dem Jakobsweg leider treue Begleiter, die man nicht haben möchte.
Aber der Tag ist noch nicht vorbei! Nach der Körperpflege steht noch ein Besuch von Zafra auf dem Programm. Die Stadt soll einiges zu bieten haben, und ich freue mich darauf, nach einer Woche intensiven Pilgerns wieder ein bisschen Kultur zu schnuppern.
Diese entspannte Etappe war genau das, was ich nach den ersten anstrengenden Tagen gebraucht habe. Der Jakobsweg zeigt wieder einmal: Jeder Tag bringt seine eigenen Herausforderungen und Geschenke mit sich.
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Informationstafel mit alternativen routen. |
Fortsetzung folgt... morgen geht es weiter auf dem Camino de Santiago.
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