Jakobsweg Tagebuch: Eine entspannte Etappe von Fuente de Cantos nach Zafra

jakobsweg.pro | Der Pilgerführer für den Camino | Entdecken Sie den Jakobsweg – eine spirituelle Reise zu sich selbst. Seit über 1000 Jahren pilgern Menschen auf den historischen Routen nach Santiago de Compostela. Ob zu Fuß oder mit dem Rad, als Einzelpilger oder in der Gruppe – hier finden Sie alle Informationen für Ihre persönliche Pilgerreise. Detaillierte Routenplanung, Packlisten, Unterkünfte und Erfahrungsberichte helfen bei der Vorbereitung Ihres Weges.
Steckbrief der heutigen Etappe:
Heute bin ich sehr früh aus Monasterio aufgebrochen. Die Erfahrungen der letzten Tage haben mich gelehrt: Wer auf dem Jakobsweg in Extremadura wandert, muss die Hitze der spanischen Sonne ernst nehmen. Mein Frühstück war spartanisch - eine Banane und viel Wasser. Mehr braucht der Körper am frühen Morgen nicht, wenn 22 Kilometer Pilgerweg vor einem liegen.
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Ein Hund als treuer Begleiter für ein kurzes Teilstück der Strecke. |
Täglich trage ich 2 bis 3 Liter Wasser im Rucksack mit mir. Das klingt viel, aber jeder erfahrene Pilger weiß: Auf dem Jakobsweg kann Wassermangel schnell gefährlich werden. Besonders in dieser Region Spaniens, wo Schatten oft Mangelware ist.
Mir tut alles weh. Ich spüre jede Zelle meiner Haut, jeden Knochen, jeden Muskel. Meine Beine und Füße senden kontinuierliche Schmerzsignale. Das ist die Realität des Camino de Santiago - kein romantischer Spaziergang, sondern eine körperliche Prüfung, die einen an die eigenen Grenzen bringt.
Meine Energieriegel sind treue Begleiter geworden. Ob sie wirklich so gut sind, wie die Werbung verspricht, weiß ich nicht. Aber sie erfüllen ihren Zweck: Sie sind leicht, nehmen wenig Platz im Pilgerrucksack ein und helfen mir beim Kauen, von der Monotonie der Strecke abzulenken. Manchmal sind es die kleinen Rituale, die einen weitergehen lassen.
Die heutige Strecke von Monasterio nach Fuente de Cantos war landschaftlich nicht besonders reizvoll. Keine atemberaubenden Aussichten, keine historischen Highlights - einfach Kilometer um Kilometer durch die extremadurische Landschaft. Solche Tage gehören zum Jakobsweg dazu. Nicht jede Etappe kann ein Postkartenmotiv sein.
In den kleinen Dörfern halte ich spontan dort an, wo "Menú del día" angeboten wird. Diese ehrlichen Bauernteller mit mediterraner Küche sind wie Balsam für die Pilgerseele. Dazu ein Weißwein aus der Region - ein absolutes Muss! Schließlich muss ich nicht Auto fahren und kann mir diese kleine Freude gönnen. 😊
22 Kilometer klingen für Nicht-Pilger vielleicht wenig. Aber mit schwerem Rucksack, bei Hitze und über teilweise schwieriges Terrain braucht man seine Zeit. Sechs Stunden waren heute nötig. Das ist völlig normal auf dem Camino de Santiago.
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Kein Asphalt, keine Kneipe, keine Menschen. |
Im Hostal angekommen, beginnt das immer wiederkehrende Ritual: Erst duschen - ich rieche nur noch nach Schweiß und trockenem Staub. Danach die Füße schonen und mich gründlich nach Zecken und anderen unliebsamen Besuchern absuchen. Das gehört zur Pilger-Hygiene dazu.
Nicht jeder Tag auf dem Jakobsweg ist spektakulär. Heute war ein Tag des Durchhaltens, des Kämpfens mit dem eigenen Körper und der Hitze. Aber genau das macht den Camino aus - die Herausforderung anzunehmen und trotzdem weiterzugehen.
Buen Camino!
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