Jakobsweg Via de la Plata: Der Start einer epischen Reise von Sevilla nach Guillena - Teil 1
Hallo, ich bin Mario, der Betreiber von jakobsweg.pro. Während ich hier gemütlich in Karlsruhe sitze, hat sich mein guter Freund -R- auf den Weg gemacht, den legendären Jakobsweg zu bezwingen. Die Via de la Plata ab Sevilla - eine der anspruchsvollsten und gleichzeitig faszinierendsten Routen des Camino de Santiago. -R- sendet mir seine Fotos und Impressionen, und ich teile seine Erfahrungen hier mit euch online.
Von Karlsruhe nach Sevilla - Die Vorbereitung beginnt
Unser Pilger -R-, ebenfalls aus Karlsruhe stammend, ist vor einigen Tagen von Baden-Baden aus nach Spanien geflogen. Seit einigen Wochen hat er sich intensiv auf diese Unternehmung vorbereitet: etwas Lauftraining hier, etwas Literatur über den Jakobsweg dort - eine wunderbare Mischung aus körperlicher und mentaler Vorbereitung.
Heute war es dann soweit: Die erste Etappe der Via de la Plata führte ihn von der prächtigen Stadt Sevilla nordwärts nach Guillena. -R- ist sichtlich motiviert, etwas nervös und voller Vorfreude auf diese große Unternehmung. Diese Mischung aus Aufregung und Respekt vor dem bevorstehenden Abenteuer kennt wohl jeder Jakobsweg-Pilger.
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| Hier eine kurze Erläuterung: Ruta Via de la Plata. |
Sevilla - Der majestätische Start der Via de la Plata
Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, ist zweifellos einer der spektakulärsten Startpunkte für eine Jakobsweg-Pilgerreise. Mit über 700.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt Spaniens und ein wahres Juwel maurischer und christlicher Architektur.
Die historische Altstadt von Sevilla gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und beherbergt drei bedeutende Monumente: die Kathedrale mit der berühmten Giralda, den Alcázar-Palast und das Archivo General de Indias. Die Kathedrale von Sevilla ist die drittgrößte Kirche der Welt und der größte gotische Dom überhaupt. Ihr Glockenturm, die Giralda, war ursprünglich das Minarett der Hauptmoschee und ist heute das Wahrzeichen der Stadt.
Für Jakobsweg-Pilger ist Sevilla nicht nur wegen ihrer Schönheit bedeutsam. Die Stadt markiert den Beginn der Via de la Plata, dem sogenannten "Silberweg", der auf antiken römischen Straßen basiert. Diese Route verbindet Andalusien mit Galicien und führt durch vier spanische Regionen: Andalusien, Extremadura, Kastilien-León und Galicien.
Das Klima in Sevilla ist mediterran mit heißen, trockenen Sommern. Die durchschnittlichen Höchsttemperaturen im Sommer liegen oft über 35 Grad Celsius, was die Via de la Plata zu einer besonderen Herausforderung macht. Pilger sollten daher unbedingt früh am Morgen starten und ausreichend Wasser mitführen.
Die Viertel Santa Cruz und Triana laden zum Verweilen ein, bevor man sich auf den langen Weg nach Santiago de Compostela macht. In den verwinkelten Gassen kann man die letzten Vorbereitungen treffen, den Pilgerpass abstempeln lassen und sich mental auf die bevorstehende Reise einstimmen.
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| Was für ein Start: Die unglaubliche Kathedrale von Sevilla. |
Guillena - Das erste Etappenziel der Via de la Plata
Nach etwa 22 Kilometern erreichen Pilger das erste größere Etappenziel: Guillena. Diese kleine Gemeinde mit rund 12.000 Einwohnern liegt in der Provinz Sevilla und ist ein wichtiger Haltepunkt für Jakobsweg-Pilger auf der Via de la Plata.
Guillena liegt malerisch am Fluss Rivera de Huelva und ist umgeben von Olivenhainen und sanften Hügeln. Die Gemeinde besteht aus mehreren Ortsteilen, wobei der Hauptort Guillena selbst die meisten Pilgerunterkünfte und Dienstleistungen bietet.
Die Geschichte Guillenas reicht bis in die Römerzeit zurück. Der Name leitet sich möglicherweise vom lateinischen "Iuliana" ab, was auf römische Ursprünge hindeutet. Während der maurischen Herrschaft war der Ort als "Giliena" bekannt. Die heutige Kirche Nuestra Señora de la Granada stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist ein schönes Beispiel andalusischer Sakralarchitektur.
Für Pilger bietet Guillena eine gute Infrastruktur: Es gibt mehrere Herbergen (Albergues), Restaurants, Supermärkte und eine Apotheke. Die städtische Pilgerherberge befindet sich in einem renovierten Gebäude und bietet einfache, aber saubere Unterkünfte für müde Wanderer.
Die Landschaft um Guillena ist typisch für diese Region Andalusiens: weite Olivenhaine, soweit das Auge reicht, unterbrochen von kleinen Hügeln und gelegentlichen Korkeichenwäldern. Diese Szenerie wird Pilger auf der Via de la Plata noch viele Kilometer begleiten.
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| Richtung Guillena, pure Einsamkeit. |
Die erste Etappe: Sevilla nach Guillena im Detail
Die Strecke von Sevilla nach Guillena ist mit etwa 22 Kilometern eine moderate erste Etappe, die jedoch aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht unterschätzt werden sollte. -R- erlebte an seinem ersten Tag Temperaturen von rund 38 Grad Celsius - eine echte Herausforderung für jeden Pilger.
Streckenprofil:
- Distanz: 22 km
- Gehzeit: 5-6 Stunden (je nach Tempo und Pausen)
- Höhenunterschied: ca. 100 Meter Anstieg
- Schwierigkeit: Leicht bis mittelschwer
Der Weg führt zunächst durch die Vororte Sevillas, bevor er in die andalusische Landschaft übergeht. Die Route folgt größtenteils asphaltierten Straßen und gut markierten Wegen. Pilger passieren mehrere kleinere Ortschaften wie Santiponce, wo sich die beeindruckenden Ruinen der römischen Stadt Itálica befinden.
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| Willkommen in Santiponce mit seinen berühmten römischen Ruinen. |
Die größte Herausforderung dieser ersten Etappe ist definitiv die Hitze. Bei 38 Grad Celsius wird jeder Schritt zur Probe. Pilger sollten unbedingt:
- Sehr früh am Morgen starten (idealerweise vor Sonnenaufgang)
- Ausreichend Wasser mitführen (mindestens 3-4 Liter)
- Regelmäßige Pausen im Schatten einlegen
- Kopfbedeckung und Sonnenschutz verwenden
- Auf die ersten Anzeichen von Hitzeschlag achten
Die Markierung der Via de la Plata ist in diesem Abschnitt gut sichtbar. Die charakteristischen gelben Pfeile und Muschelsymbole weisen zuverlässig den Weg. Dennoch empfiehlt es sich, eine aktuelle Karte oder GPS-App dabei zu haben.
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| Die Schilder mit der Muschel zeigen den Weg an: El Camino de Santiago. |
Erste Eindrücke und Erfahrungen
Die Via de la Plata ist bekannt für ihre Einsamkeit und ihre extremen Wetterbedingungen. Im Gegensatz zum beliebteren Camino Francés begegnet man hier deutlich weniger Pilgern. Diese Ruhe kann sowohl Segen als auch Herausforderung sein - weniger Gesellschaft, aber auch weniger Hilfe im Notfall.
Die erste Etappe dient oft als Realitätscheck: Ist die Ausrüstung geeignet? Reicht die körperliche Vorbereitung? Wie gut verkraftet man die Hitze? All diese Fragen werden in den ersten Stunden beantwortet.
Ausblick auf die kommenden Etappen
Nach Guillena führt die Via de la Plata weiter durch die weiten Ebenen Andalusiens und Extremaduras. Die nächsten Etappen nach Castilblanco de los Arroyos und Almadén de la Plata werden -R- noch tiefer in die einsame Schönheit dieser historischen Route führen.
Die Via de la Plata ist mit etwa 1.000 Kilometern eine der längsten Jakobsweg-Routen und führt durch einige der am dünnsten besiedelten Gebiete Spaniens. Sie erfordert gute Vorbereitung, mentale Stärke und Respekt vor den natürlichen Gegebenheiten.
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| Jakobsweg Via de la Plata: Der Start einer epischen Reise von Sevilla nach Guillena Teil 1. |
Fazit zur ersten Etappe
Der Start von -R-s Jakobsweg-Abenteuer könnte symbolischer nicht sein: Von der prächtigen Kathedrale Sevillas hinaus in die weite andalusische Landschaft. Die erste Etappe nach Guillena war ein gelungener Auftakt, auch wenn die 38 Grad Celsius schon früh klargemacht haben, dass die Via de la Plata kein Spaziergang wird.
Ich werde -R-s Reise weiter verfolgen und hier auf jakobsweg.pro über seine Erfahrungen berichten. Bleibt gespannt auf weitere Berichte von dieser faszinierenden Route des Camino de Santiago.
Labels: Jakobsweg, Via de la Plata, Sevilla, Guillena, Pilgerreise, Camino de Santiago, Andalusien, Pilgern, Spanien, Wandern, spirituelle Reise
Meta-Beschreibung: Erste Etappe der Via de la Plata: Von Sevilla nach Guillena auf dem Jakobsweg. Erfahrungsbericht, Streckenprofil und praktische Tipps für Pilger bei 38 Grad Hitze.
